· 

Das Schulgeld

Morgen beginnt hier in Arusha das neue Schuljahr. Viele Kinder besuchen die staatlichen Schulen. Die Kinder deren Eltern sich die Gebühren für eine private Schule (ca. 200 Euro pro Kind, pro Halbjahr) leisten können, schicken ihre Kinder auf diese, da sie ein deutlich besseres Lernniveau  vermitteln und die Chancen der Kinder damit steigen, aus ihrem Leben etwas zu machen zu können. Mini besucht die „Green Valley School“, sie ist in etwa 15 Minuten zu Fuß zu erreichen. Mehrere Gebäude umgeben von einer hohen Mauer nicht besonders farbenfroh, aber ansehnlich.

Vorgestern haben wir Mini gemeinsam für das neue Schuljahr angemeldet. Wir bekamen  eine Bescheinigung und ein Formular mit der Bankverbindung, sowie die Höhe des Schulgeldes. Nun ist online Banking leider völlig unüblich bzw. gar nicht machbar. Also mit dem Sammeltaxi in die Innenstadt, von unsere Bank das Geld abheben und die Bank der Schule suchen. (Eine Überweisung von unserer Bank zur Schule würde viel zu viel Gebühren kosten) Nach ca. 15 Minuten hatten wir die Bank erreicht, rappelvoll und stundenlanges Warten war vorprogrammiert, die Nerven hatten weder Sadat noch ich, also sind wir unverrichteter Dinge wieder nach Hause gefahren.

Am nächsten Morgen war das Schulgeld natürlich immer noch nicht bezahlt, außerdem musste eine neue Schuluniform ausgesucht werden. Also wieder zur Schule, hier gibt es einen kleinen Laden in dem die Uniformen gekauft werden können, eine sehr nette Frau hat uns bedient und nach drei Anproben war Mini erlöst. Eine Uniform besteht aus einer Hose, einem Hemd samt Krawatte und einem Pulli. Dazu müssen unbedingt schwarze Schuhe und bestimmte graue Socken getragen werden, diese gibt es nicht in dem Laden, sonst wäre die Beschaffung ja auch Langweilig. Mit dem Sammeltaxi wieder in die Innenstadt. Wir hatten Glück, die Bank war an diesem Mittag nicht so gut besucht, nach einer halben Stunde war das Schulgeld eingezahlt. Jetzt Schuhe kaufen. Es gibt die Möglichkeit sie auf einem Marktstand zu erstehen oder einen kleinen Schuhladen zu finden. Wir haben letztlich in einem kleinen Schuhladen die schwarzen Schuhe erstanden, bequem ist irgendwie anders. Glückspilze die wir sind, haben wir auch noch tatsächlich einen Shop mit Strümpfen gefunden und Hefte haben wir auch ergattert.

Mini freut sich übrigens nicht so sehr auf die Schule, obwohl er als zweitbester das letzte Schuljahr abgeschlossen hat und er einen scheinbar sehr netten Lehrer hatte. Es wird einen neuen Lehrer geben und es ist möglich, dass dieser die Kinder schlägt, eine erlaubte gängige Praxis gegen die man sich besser nicht auflehnt um seine Kinder vor vielleicht schlimmeren Strafen zu schützen.

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0